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Dutch Open in Apeldoorn

Dutch Open in Apeldoorn

Am Wochenende vom 10. - 12. Juni 2005 fanden im Kristalbad in Apeldoorn (NL) die 14. Internationalen Dutch Open statt. Mit über 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist es das größte Freiwasserschwimmen in Holland. Bei dem Wettkampf nehmen Masters aus verschiedenen Ländern teil: Niederlande, Deutschland, Dänemark, Ungarn, Slowenien und Russland.

Ein Master ist eine Schwimmerin oder ein Schwimmer, der älter als 24 Jahre ist. Ausnahmsweise und mit stolzgeschwellter Brust durfte ich (zur Zeit 23 Jahre) in diesem Jahr auch mit nach Holland fahren. Vor Ort bekam ich dann mit, dass ich mich „Pre-Master“ nennen darf.

In diesem Jahr traten insgesamt 18 Ostringler den Weg nach Holland an. Mit dabei waren Elke, Ingo, Ralf, Karin, Micha, Tim, Uwe, Almut, Katrin, Anne, Heike, Frank, Andreas + Nicole, Ille, André, Katharina und ich. Erwähnt soll noch werden, dass die drei zuletzt genannten zum ersten Mal mit dabei waren.

Mit eindeutiger Mehrheit und unter nicht enden wollendem Applaus wurde entschieden, dass ich den Bericht über dieses schöne Wochenende schreiben darf. Und somit kannst du, lieber Leser, nun meine Eindrücke erfahren:

D i e F a h r t
Es ging los am Freitag früh. Nach dem Treffen um 6:30 Uhr bei Elke setzte sich die Kolonne aus fünf Autos in Bewegung. Bis auf die Fahrer schlief jeder bis zur Frühstücksrast. Auf dem Rasthof wurde mir erst klar, was ich alles vergessen hatte: Besteck, Tasse und Thermoskanne. Ich hätte mir mehr als nur eine Stunde zum Packen geben sollen.
In Bad Oeynhausen war unser zweiter Halt und hier wurde erstmal bei Kaufmarkt alles Mögliche zum Essen (und Besteck!) eingekauft. Von hier ging es dann in der Kolonne weiter bis zu unserem Ziel, dem Hotel in Holland. Für die Masters war das schon so etwas wie ein zweites zu Hause, besonders für diejenigen, die im gleichen Zimmer, wie im letzten Jahr schliefen.

E r s t e r A b s c h n i t t
Am späten Freitagnachmittag fuhren wir vom Hotel das erste Mal ins wunderschöne Kristalbad in Apeldoorn. In einen sehr grünen Park fügt sich das 50m-Becken mit 10 Bahnen harmonisch ein. Während ich mir immer noch einen ersten Eindruck verschaffte, baute das Masters-Team das blau-weiße „Party-Zelt“ auf. Ich bewunderte die Geschwindigkeit und die Routine, mit der dies geschah. Das Zelt diente zum Sachen ablegen, Umziehen, Ausruhen, als Regen- und Sonnenschutz und als Essensraum. Gespannt lauschte ich dann zum Thema "Zelt" den Geschichten über die ersten Hollandfahrten, als man für die gleiche Anzahl von Leuten ein Minizelt hatte und Arthur die einzige Zeltstange zwischen seinen Armen hielt und bei Regen Kreuzworträtsel löste. - Ich war froh über unseren 18 m2 Pavillon.
Nachdem der erste Abschnitt überstanden war, gab es auch gleich die erste Siegerehrung, durchgeführt von Ralf und Ingo. Recht schnell begriff ich, dass es hier nur so Medaillen regnete. Leider bekam ich keine. Aber die „alten Hasen“ trösteten mich, und meinten, dass einige von ihnen seit fünf Jahren mitfahren und erst eine Medaille gewonnen haben.

Zurück im Hotel trafen wir uns alle vor dem Hotel zum gemeinsamen Abendbrot essen. Jeder brachte seine Kühlbox mit und wir tauschten untereinander die Nahrungsmittel wie auf einem Basar. Es schien, als hätte jeder das gekauft, was der andere gerade essen wollte. Nebenbei feierten wir Annes Geburtstag nach und uns drei Schwimmern aus der „Krabbelgruppe“ (Ja, so wurden wir, die zum ersten Mal dabei waren, bezeichnet!) wurden lustige Geschichten von früheren Fahrten erzählt, über die wir uns alle sehr amüsierten.

Z w e i t e r A b s c h n i t t
Für das Einschwimmen am Samstag, welches um 9 Uhr begann, fuhren wir um 8:30 Uhr vom Hotel los. Das Wetter war noch schön. Es sollte aber den ganzen Tag wechselhaft bleiben und mit 15°C ziemlich kalt. Mit Regenschirmen am Beckenrand und Pudelmütze auf dem Kopf verfolgten wir den Wettkampf. Das Wasser im Becken hatte 25 Grad. Es war fast so, dass man sich freute, rein zu springen, weil es drinnen wärmer als draußen war.
Der Vormittagsabschnitt verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle. Jedes Mal wenn jemand aus unserem Verein schwamm, wurde vom Beckenrand aus angefeuert. Dazu benutzten wir unsere Stimmen oder wahlweise eine Schiffsglocke. Ich glaube, die war auch schon ziemlich oft mit dabei. Nach jedem Lauf wurden die geschwommenen Zeiten in die von Ralf vorbereiteten Listen eingetragen. Dies war vielleicht schon so was wie die Vorbereitung auf das nächste Jahr.

Zur Mittagspause konnten wir uns Tomatensuppe holen. Besser kann Wasser gar nicht schmecken! Aber wenigsten war die Suppe wärmer als die Luft.

Am Nachmittag wurde das Wetter immer ungemütlicher. Es war kälter als vorher und es begann zu regnen. Die Starts wurden jedoch fortgesetzt und so waren einige Sportler schon nass, bevor sie ins Becken sprangen.

M a s t e r s B u f f e t
Am Abend nach dem zweiten Tag fand das Masters Buffet statt. Die Veranstaltung war ein großes Selbst-Grill-Event. Mit riesigen Essensmarken holten wir für 18 Leute die rohen Fleisch- und Geflügelstücken ab. Danach wurden diese an einem der unzähligen herumstehenden Grills essbar gemacht. Als Beilagen gab es Salate und warme Erdnussbutter. Interessant war, dass wir direkt neben dem Schwimmbecken gegessen haben. Nach dem Essen verteilten Ralf und Ingo die zweite Runde Medaillen. Diesmal bekam ich auch eine, nämlich Gold über 200m Brust. Ich war mächtig stolz und da alle Mitglieder unserer „Krabbelgruppe“ Medaillen erhielten, gratulierten uns die Masters entsprechend.

Gegen 22 Uhr fuhren wir zurück ins Hotel. Beim Zusammenpacken blieb eine von Tims Rotweinflaschen auf der Strecke. Beim schwungvollen Aufsetzen der Sporttasche kam sie mit einem Holzpfahl in Kontakt und ging dabei vor Freude zu Bruch. Hoffentlich sind die Rotweinflecken aus der Tasche herausgegangen.

Im Hotel zurück, saßen noch einige von uns gemütlich zusammen. Diejenigen, die hier nicht mehr dabei waren, wollten sich wohl auf den dritten und schwersten Tag vorbereiten.

D r i t t e r A b s c h n i t t
Am Sonntag ging es in die letzte Runde des Wettkampfs. Der Abschnitt begann mit der längsten Strecke, den 1.500 m Freistil und wurde beendet mit der anstrengendsten Strecke, den 200 m Schmetterling. Der Herausforderung der Schmetterlings-Strecke nahmen sich Heike, Ralf und ich an.

(Für meinen Teil kann ich sagen, dass ich mich nicht freiwillig gemeldet hatte. Aber so sind Trainer halt und so kenne ich sie aus meinen jüngeren Jahren: gemein, fies und hinterhältig. Da wird schon mal eine Überraschungsstrecke gemeldet, die man im Traum nie schwimmen würde. Ich bin ja gespannt, ob das Prinzip ab dem nächsten Jahr zur Tradition wird?)

Beim Schwimmen sind wir alle drei etwas gestorben. Ich fand es schön, im Ziel von Ingo mit einem Bier und später der Silbermedaille empfangen zu werden.

Zum Abschluss kam unsere Mannschaft in der Gesamtwertung auf den zweiten Platz hinter dem Berliner SC Delphin 1889.

Bevor wir uns auf die Heimreise nach Berlin machten, ging es noch ins Pfannekuchenhaus in Apeldoorn. Mmmh... dort gab es süße und herzhafte Pfannkuchen für jeden Geschmack. Während man auf das Essen wartete, konnte man mit Filz- und Buntstiften auch Bilder ausmalen, was André, Tim und ich natürlich machten :-)

Die Rückfahrt verlief wieder in der bekannten Kolonne. Nur Uwe musste kurz auf einen Rastplatz ausweichen, weil sich die Pfannkuchen und der Liter Cola zurück meldeten. Da er als Letzter fuhr, bemerkten wir sein kurzzeitiges Verschwinden erst beim nächsten Tankstop. Gegen 24 Uhr kamen wir wieder in Berlin an. Damit ging ein wunderschönes und anstrengendes Wochenende zu Ende.

Ich denke wir hatten alle sehr viel Spaß, waren sehr erfolgreich und können mit unseren Leistungen zufrieden sein. Ich möchte im nächsten Jahr gerne wieder mitfahren. Elke meinte darauf ja schon zu mir: Einmal Apeldoorn, immer Apeldoorn!

Abschließend möchte ich gerne an dieser Stelle Ingo dem Masterwart, sowie Elke und Ralf für die Organisation und die Vorbereitung danken. Ihr habt eure Aufgabe gut gemacht und dafür gesorgt, dass wir alle ein weiteres, unvergessliches Wochenende im Rahmen des Schwimmvereins hatten.

Für einige Masters steht der nächste große Wettkampf schon an. Es sind die Masters Europameisterschaften in Stockholm im August. Wir wünschen Euch viel Erfolg dafür!

Autor: Alex S.