Sie sind hier: Startseite » 2006

Jugendsegeln 2006

Segel-Tour 2006

Am Sonntag, den 01.10.06, trafen wir uns (20 Jungendliche und ihre 2 Begleiter) bei Elke zu Hause. Alle 22 Abenteurer hatten viel Gepäck und Verpflegung dabei, die unsere fleißigen Bienchen (unsere Jungs) für uns zum Bus trugen. Als der Bus kam, gab es allerdings den ersten Schock…der Bus war voll! „Wohin mit unserem Gepäck?“, war die Frage. Glücklicherweise hatte der Bus mehr Plätze als Mitreisende, daher stapelten wir unsere Gepäckmassen hinten, dass man fast hätte glauben können, es gäbe mehr Gepäck als Menschen.
Die Reise war sehr unterhaltsam…viele spielten Karten oder lasen, andere schliefen auf dem Boden (keine Namen …aber:…Hannes wars J ).Mit Spaß, Spiel und einer Pause kamen wir gegen 21 Uhr in Wilhelmshaven an. Dort waren unsere Bienchen wieder aktiv und trugen alles auf unsere fahrende Unterkunft für die nächste Woche, die „Stortemelk“. Nach einer kurzen Einweisung gab es einen gemütlichen Abend mit Spielen.

Unser Schiff die "Stortemelk"
Unser Schiff die "Stortemelk"

Montag, 02.10.06
„Guten Morgen“, so hieß es Montagmorgen zum Frühstück um 8:15 Uhr. Nach dem Knotenlernen, Segel setzen und Schleusedurchfahren verteilten wir uns und chillten oder hingen ab (vorne im Netz vom Schiff). Gegen 14 Uhr gab es eine Zwischenmahlzeit, auf die sich alle ausgehungert stürzten, außer die, die grün oder weiß waren. Nach einigem Segeln standen wir schief bei 20 % Neigung und entschlossen daher zu wenden.“ Alle an die Seile“, und schon drehte das Schiff. Allerdings so, dass einige zweifelten, dass dieses Schiff nicht umkippt. Durchnässt durch die Wellen oder durch Rutscheinlagen bei der Schieflage, beruhigte sich die See, zum Glück unserer Seekranken.
Gegen 18 Uhr lagen wir dann wieder im Hafen vor Anker, und an Bord wurden Massen von Kartoffeln für das Essen geschält.
Nach einem „Landausflug“ nach Belieben stand die ganze Crew an Deck und beobachtete fasziniert das Feuerwerk vom Hafenfest. Dabei vergaßen sogar alle, dass ihre Mägen knurrten. Danach stürzten alle auf die Kartoffelsuppe, die von unseren Profiköchinnen zubereitet wurde. Der Abend klang wieder gemütlich mit Spielen und Gesprächen aus.

Dienstag, 03.10.06
Unsere Frühstückscrew bereitete uns auch heute ein ruhiges, gemütliches Frühstück. Wir hatten allerdings Verschläfer (…Hannes war’s schon wieder J ). Nach dem Ablegen und einigen Stunden auf dem Meer war zu beobachten, dass die Abenteurer ruhiger und blasser wurden, bis auf einige Ausnahmen, die Spaß an jeder Welle hatten, zum Ärger unserer „Patienten“. Einige ließen sich sogar das Essen noch einmal durch den Kopf gehen (Rick war der Erste J ). Komischerweise war der Andrang bei der Zwischenmalzeit sehr gering^^.
Gegen 16:30 Uhr liefen wir auf Helgoland ein und siehe da…es lebten doch tatsächlich die meisten wieder. Nach einem Gruppenfoto eroberten wir die Insel Helgoland.

Die Entstehung Helgolands beginnt vor etwa 260 Millionen Jahre. Während der Eiszeit wurde auch Helgoland von der Vergletscherung erfasst, wovon abgelagerte Lehme bis heute zeugen. Erst viel später begann Helgoland im Zuge des ansteigenden Meeresspiegels, sich vor etwa 3500 bis 4000 Jahren vom Festland zu lösen, nachdem es über eine westlich verlaufende Landbrücke mit dem Festland Mitteleuropas verbunden war. Im Zweiten Weltkrieg fiel die erste Bombe auf deutschem Boden am 3. Dezember 1939 auf Helgoland.
Durch diese Geschichte geprägt, durchquerten wir die Insel wie Abenteurer und entdeckten unter anderem „wilde Kühe und Schafe“.
China Pfanne gab es am Abend zum Stärken, vor der abendlichen Runde Rommé, Skat oder Set. Andere bastelten an ihren Neptunfestkostümen und der Rest chillte bei Musik oder machte erneut die „Megacity“ unsicher.

Mittwoch, 04.10.06
7:45 Uhr wurden die Brötchen vom Bäcker geholt, der wahrscheinlich den Umsatz seines Lebens gemacht hat mit 50 Schrippen auf einmal. Nach dem Ablegen von der „Rieseninsel“ begannen einige sich ihrer Hautfarbe zu entledigen, doch zum Glück beruhigte sich das Meer schnell, was zu einem allgemeinen Chillen und Genießen, sowie Erholen in der Sonne führte. Unterwegs vertrieben wir uns die Zeit mit diversen Karten- oder Mörderspielen (…hältst du mal kurz meinen Handschuh? ^^). Zwischendurch setzten wir Segel oder änderten ihre Position. Ein absolutes Highlight war das Bodysurfing. Zum Anfang zaghaft, doch am Ende mit großer Freude sprangen wir in die Fluten. Unser Kapitän beschleunigte sogar noch, doch wir haben niemanden verlorenJ. Und man glaubte es kaum, es war nicht kalt.

Gegen 19:10 liefen wir in Bremerhaven ein und aßen dann das fantastische Hähnchencurry, das hohe Beliebtheit errang und die anderen Essen in den Schatten stellte. Nach dem Abendbrot hatten wir Landgang und erkundeten die moderne Stadt. Das allgemeine Programm wurde auch diesen Abend durchgeführt.

Donnerstag, 05.10.06
Für die Langschläfer unter uns wurde das Frühstück am 4. Morgen auf halb 9 angesetzt. Danach hieß es fertig machen und verkleiden, um vor den zornigen Neptun zu treten. Wir wurden alle getauft, was uns erlaubt, ab sofort frei im Wasser aktiv zu sein. „Liebenswürdiger Pinguin“, „verrückte Annemone“ oder „faule Seegurke“ - alles war unter uns. Nach der Taufe gingen einige noch baden und sprangen sogar vom Boot.

Gegen 12 Uhr legten wir dann ab und segelten weiter. Dieses Mal wurde bis zum Abend gesegelt, daher konnten wir die erleuchteten Städte und den Mond beobachten. Wir legten dann in Cuxhaven an. Am Abend gab es Nudeln mit Tomatensoße, auf die sich alle hungrig stürzten. Nach dem leckeren Essen klang der Tag gemütlich aus.

Freitag, 06.10.06
Zu 7:30 Uhr mussten sich heute alle aus dem Bett zum Frühstück quälen und man sah einigen an, dass die Nacht nicht besonders lang war. 9 Uhr verließen wir den Hafen und legten ab zum letzten Segeltag. Tagsüber lagen wir auf dem Deck oder im Netz und entspannten bei Musik oder unterhielten uns. Am Nachmittag hieß es dann Deck putzen. Alle schruppten, wuschen und brachten alles zum Glänzen. Wir fuhren heute auf dem Nord-Ostsee-Kanal und mussten daher mit Motorunterstützung fahren. Ab und zu fuhren riesige Tanker an uns vorbei, die wir alle staunend betrachteten. Andere rätselten, woher die jeweiligen Schiffe kamen. Gegen 17 Uhr legten wir in Rendsburg an. Danach hieß es Kartoffeln schälen, Sachen packen und putzen. Nach Gulasch zum Abendbrot wurde die letzte Nacht sehr lang für einige.

Samstag, 07.10.06
Am Samstag gab es 7:15 UhrFrühstück und danach ging jeder seiner zugeteilten Aufgaben nach (Wände putzen, Klos säubern oder Müll entsorgen). Gegen 9:30 Uhr kamen dann die Erwachsenen, die unser Schiff für die nächste Woche übernehmen wollten. Wir holten unsere Flagge vom Mast und verabschiedeten uns schweren Herzens, teilweise gab es sogar Tränen. Unter uns waren 2 Glückliche, die noch eine Woche segeln konnte (Elke+Jule).

Die Segeltour war ein außergewöhnliches Erlebnis und hat allen fantastisch gefallen. In diesem Sinne ein großes Dankeschön an Elke und Micha, an Marly und Mike und an alle die, die es organisiert haben und uns damit diese Reise ermöglicht haben.

Nicole Arnold