Berliner Mastermeisterschaften - lange Strecke

Das erste mal Alt

Am 13. und 14. Februar war es so weit. Mein erster Masterwettkampf.
So richtig merkte ich das spätestens beim Einschwimmen. Da waren keine
Trauben von Menschen an den Wenden und unterhielten sich stundenlang, es war
auch tatsächlich jeder am Schwimmen und nicht damit beschäftigt irgendwelche
Tauchspäße zu machen. Nein, die Leute nahmen das Einschwimmen tatsächlich
mal ernst. Für mich eine völlig neue, aber auch sehr gute Erfahrung.
Ich hab mich immer darauf gefreut irgendwann mal bei den Master schwimmen zu
dürfen. Schließlich sprach sich schon vorher herum, dass man da endlich auch
wieder Chancen auf gute Platzierungen haben könnte. (Und mal ganz ehrlich, es ist
zwar erstrebenswert gegen die eigenen Zeiten zu schwimmen, aber eine nette
Platzierung auf dem Treppchen gefällt doch bestimmt jedem?!)
Nun bin ich also endlich an dem Punkt angekommen und denke mir: „Oh Mann,
jetzt gehörst du echt schon zu den Alten.“ Bis einem dann bewusst wird, dass man
zu den jüngsten von den Alten gehört. Und schon geht’s einem wieder besser. Am
Start ist man nicht mehr umringt von Leuten, die zwei Köpfe kleiner und 8 Jahre
jünger sind. Jetzt sind sie nur noch einen Kopf kleiner und 30 Jahre älter! Was, um
ehrlich zu sein, nicht weniger deprimierend ist.
Und so anders läufts bei den Alten dann auch nicht. Auch als Master muss man
sich die Zeit bis zum Start auf irgendeine Weise vertreiben, sich irgendwie mit
harten Fliesen - die nun mal die einzige Sitzfläche sind - arrangieren und denkt
sich doch vor jedem Start: „Warum nur hast du das gemeldet?!“

Was bleibt also großartig zu sagen? Mir gefiel der Wettkampf (schon allein wegen
der langen Strecken) und ich hatte jetzt nicht den Eindruck als wäre jemand von
uns übermäßig enttäuscht gewesen. Einige konnten sich Sonntagabend sogar
gemütlich in den Sessel fallen lassen und über einen Berliner Meistertitel grinsen.
Was will man eigentlich mehr von einem Wochenende?

Julia