Berliner Master - Cup 2013
Im Wasser gewonnen - an Land verloren
Berlin-Master-Cup 4.05.13 + 05.05.13
Zum 4. Mal gab es die Gelegenheit, beim Internationalen Berlin-Master-Cup in der SSE auf der langen Bahn zu schwimmen. Mannschaft und Bereitschaft waren größer als üblich, und so konnten wir diesmal auch alle vier Staffelwettbewerbe besetzen.
Und diese Staffelwettbewerbe bescherten uns zwei aufregende Tage.
Los ging es mit 4*100m Freistil. Vier Mannschaften gemeldet, Ostring lt. Meldeergebnis mit viertbester Zeit. Aber davon lassen wir uns ja nicht abschrecken. Das Ziel war also, aufs Treppchen zu schwimmen. Anne als Startschwimmerin musste zum Block rennen - sie hatte gerade erst ihre 200m Rücken absolviert. Unsere direkte Konkurrenz (Spandau) war schnell, sehr schnell. Und so lagen wir beim ersten Wechsel ca. 1/2 Bahn zurück. Aber auch davon lassen wir uns nicht entmutigen. Bei einer Staffel ist alles möglich. Also Schwimmer 2 und 3 ins Wasser und schwimmen, was Arme und Beine hergeben. Der Abstand wurde nicht größer, aber leider auch nicht viel kleiner. Als letztes schickten wir André ins Rennen. Und auch er gab alles. Letzte Wende - immer noch 15 m Vorsprung für die anderen. Aber dann geschah das Unglaubliche. André fing den Spandauer Schlussschwimmer auf dem letzten Zug ab. Anschlag. Platz 3. Jubel im ganzen Team. Das war ein hart erkämpfter Triumph, der wieder einmal zeigt: Abgerechnet wird am Schluss.
Bei der Siegerehrung zeigte sich, dass der Pokal falsch graviert und die Urkunden falsch gedruckt waren. Alles wurde ausgebessert (bzw. in Auftrag gegeben), und so konnten wir stolz die Zeichen unseres Erfolges mitnehmen.
Die 2. Staffelentscheidung lief über 4*50m Lagen. Elke hatte sich bereit erklärt, die Rückenstrecke zu übernehmen, um Philipp einen Start zu ermöglichen. (Junge Leute brauchen immer etwas Altersausgleich, um in 160er-Staffeln mitmachen zu können.) Alles lief wunderbar - wir konnten uns vom rechnerisch 3. Platz ein Treppchen höher schwimmen. Alles super! Deshalb sind Staffeln so spannend und sollten viel öfter geschwommen werden.
Am Mannschaftslager angekommen, hörten wir die Hallendurchsage: "Ostring disqualifiziert". Philipp war ein bisschen früh vom Block "gefallen". Ok, dachten wir uns, kann passieren. Wenn man alles gibt, kann man auch alles verlieren. Wir hatten ja noch den wunderbaren Pokal von der 1. Staffel.
Doch dann kam das bittere Ende des Samstags. Spandau hatte Einspruch gegen das Ergebnis der 4*100m Freistil-Staffel eingelegt. Im Protokoll liest sich das so:"Am 04.05.2013 um 16:07 Uhr legten die Wasserfreunde Spandau 04 gegen die Wertung des WK 5, 4x 100 m Freistil mixed, fristgemäß Einspruch ein. Die Einspruchsgebühr in Höhe von 25,00 EUR wurde eingenommen. Begründung: Die Mannschaft des SSV Ostring war beim Start nicht komplett am Start. Mindestens zwei Schwimmer sind erst am Start erschienen, nachdem die ersten Starter bereits im Wasser waren. Dem Einspruch wurde stattgegeben. Die Entscheidung wurde am 05.05.2013 zu Beginn des Wettkampfes bekannt gegeben. Die Einspruchsgebühr in Höhe von 25,00 EUR wurde am 05.05.2013 zurückgezahlt." Für uns bedeutete das einfach nur grenzenlose Enttäuschung. Pokal, Urkunden, ... - alles weg. Was soll man dazu sagen? Im Becken gewonnen - am Schreibtisch verloren. :(
Für die Zukunft heißt das: Wir müssen für die Staffeln nicht nur die Wechsel üben, sondern auch den Anmarsch zum Startblock. Sonntag morgen gab es noch viele Diskussionen um die Entscheidung des Kampfgerichts. Letztendlich fügten wir uns ins Schicksal und blickten den nächsten Schwimment-scheidungen entgegen.
Es standen wieder zwei Staffeln auf dem Programm und damit zwei Mal die Chance, alles besser zu machen. Und wir haben es besser gemacht. Beide Male "ignorierten" wir das Meldeergebnis und waren einfach schneller als gedacht. Zumindest schneller als einige der anderen und schafften es damit aufs Treppchen. 4* 100 Lagen beendeten wir mit einem 2. Platz. Bei der 4*50m Freistilstaffel schwammen wir uns wieder auf den letzten Zentimetern einen Platz nach vorn. Und das Pech der Anderen trug uns zwei weitere Plätze hinauf - 1. Platz für Ostring.
Und so ging ein dramatisches, aufregendes und spannendes Wochenende vorüber, an dem wir nicht nur in den Staffeln, sondern auch in 31 Einzelwettbewerben zeigten, was eine Ostringente so drauf hat.
Achja, trotz aller Punktabzüge haben wir es noch auf den 10. Platz in der Mannschaftswertung geschafft. Und das bei 55 teilnehmenden Vereinen. Jippie.
Andreas + Susanne