Fahrradtour zur Ostsee 2013
Prolog
Dienstag, 18.06.13
Einmal werden wir noch wach ... und dann geht’s auf’s Rad!
Um null-neunhundertfünfundvierzig treffen wir uns am S + U-Bahnhof Wuhletal. Danach geht’s los nach Fredersdorf, wo wir unseren Brandenburger abholen, der erst an diesem Tag sein „Giftblatt“ bekommt. Aber so wie ich Max einschätze, wird es nicht allzu giftig (;
Vor uns liegt eine lange Strecke, welche wir mit unseren Fahrrädern bezwingen werden. Es wird bestimmt wieder einige Höhen und Tiefen auf der Fahrt geben, welche sich jedoch hoffentlich nur auf die Fahrstrecke beziehen werden. Am Ende wartet das lohnende Ziel: die Ostsee – unsere Berliner Badewanne ! ! ! Genau das Richtige für Ostringenten. (;
Wir starten morgen mit dem Ziel Oderbruchcampingplatz Zechin. Dort können wir uns dann eine erste lange Erholungspause im campingeigenen Freibad gönnen und uns abkühlen. Die Abkühlung haben wir uns auch echt verdient, da die Durchschnittstagestemperaturen der nächsten Woche um die 25 Grad liegen werden. Eine wahre Hitzeschlacht, da hilft nur trinken, trinken & trinken !
Die Fahrt wird für die ungeübten Radler unter uns nicht leicht, und die Temperaturen machen dies nicht besser. Jedoch weiß ich, dass wenn jemand von uns in der Klemme steckt und Hilfe braucht, alle anderen für ihn da sind. Bei uns gilt das Motto: Einer für alle und alle für Einen!
Ich freue mich sehr auf die Woche und die gemeinsamen Erinnerungen, die für immer bleiben werden.
Anja
1. Etappe 19.06
19.6.13, 21:51 Uhr
Entenradtour zur Ostsee
Etappe 1
Als wir uns alle um 9:45 am Bahnhof Wuhletal trafen, um zu Max zu fahren, da wir diesen noch abholen mussten, dachten wir :" Wieso begeben wir uns am ersten Tag in den Ferien schon um diese Uhrzeit auf eine Fahrradtour? " Am Liebsten wären wir schon nach ein paar Minuten umgedreht, da es unsagbar heiß war, aber wir sind Schwimmer, und wir ziehen das durch!
Als wir nach ca. 15 km Max aus seiner Villa holten, fühlten wir uns schon wie in einem Schweißbad und waren auch schon fast verdurstet. Glücklicherweise konnte Max uns nicht nur mit kaltem Wasser versorgen, sondern auch mit erfrischendem Eis.
Frisch gestärkt machten wir uns auf den Weg, in 6 Tagen zur Ostsee zu kommen.
Unser erstes Ziel, das wir abstrebten, war Zechin, wohin Leas Opa Uli schon als hilfsbereiter Begleiter mit seinem schicken Mercedes vorfuhr. Beim Fahren verfolgte uns die brennende Sonne, durch die wir alle rot wurden. Dazu kamen auch noch die bergigen Straßen des märkischen Oderlandkreises, die wir mit viel Mut bewältigten.
Zum Glück trafen wir viele hilfsbereite Menschen, die uns entweder den Weg zeigten oder unsere leeren Flaschen auffüllten. Ihnen gebührt großer Dank, denn ohne sie wären wir nicht an unser Ziel gekommen und/oder wären ausgetrocknet. Wir lernten heute sogar dazu, dass es in Brandenburg Pyramiden gab (Foto). In der Mittagspause kühlten wir uns in einem See ab, der uns leider den Spaß am Freiwasserschwimmen verdarb, da er nach Gülle roch.
Nach weiterem Auf- und Abgefahre und Sonnenbrand kamen wir endlich nach 75,19 km (+15 km bis zu Max) an. Dort erwartete uns ein kühles Bad im sauberem See eines Freischwimmbades. Der Zeltplatz war gleich nebenan, was uns das Laufen sehr erleichterte. Später gab es noch ein provisorisches Abendessen, bis nach und nach alle erschöpft in ihren Zelten verschwanden.
Lea und Pauline B.
2.Etappe 20.06
20.06.13
2.Etappe
5:00 in der Frühe
Ein paar Verrückte stürmten bei Sturm aus ihrem Zelt und retteten unsere nassen Badesachen von der provisorischen Wäscheleine. Da der Sturm so laut war, hat keiner von der Heldentat etwas mit bekommen, bis sie es dann erzählten, weil Erik und ich um 7:00 baden wollten und nix gefunden haben.
7:00 im Freibad
Kalt! Erfrischendes Weckmittel namens Wasser. Nach dem Abkühlen und Waschen bereiteten wir uns noch ein bisschen auf die Freiwassersaison vor, indem wir ein paar Bahnen schwammen. Allmählich krochen die anderen Radler aus ihren Betten... ähh... Zelten, und es trauten sich auch einige ins Wasser. Dann gab es gegen 8:00 Frühstück ( von den Erfahrenen ). Schließlich wurde es Zeit, die Zelte einzupacken, wobei Steffi schlau bemerkte :"Die müssen wir ja heute wieder aufbauen!"
10:05 große Abfahrt
Nun verließen wir den zurzeit wunderbarsten Campingplatz der Tour. Richtig gut war, dass sie ein eigenes natürliches Freibad hatten, saubere Duschen und Toiletten und wir eine eigene Küche zur Verfügung hatten mit allen nötigen Ausstattungen. Also ging es nun weiter ins große Unbekannte. Wir fuhren rund 8km weiter nach Osten, verließen Zechin und hofften inständig, dass uns keine weiteren Hügel erwarteten. Diese Hoffnung bestätigte sich, denn wir fuhren auf dem sehr gut ausgebauten Oder-Neiße -Radweg Richtung Hohenwutzen, der sich als sehr eben erwies. Entlang der Oder, attackiert von kleinen Fliegen und winzigen Libellen, passierten wir das "Landfrauengasthaus", viele nette Menschen, die unsere Wasserflaschen auffüllten, die Zollbrücke mit den höchsten Wasserständen der Oder (1940 über 9m!) und erreichten schließlich Hohenwutzen zur Mittagspause.
Ulli (Opa von Lea) hat mit Philipp in Polen für uns kalte Cola, Fanta und Kekse geholt.
14:15 Ende der Mittagspause
Wir folgten dem Oder-Neiße-Radweg noch 30 km bis nach Schwedt und erreichten kurz vor Schwedt die 100km-Marke.
Danach suchten wir den Zeltplatz und fanden diesen nach einigen Befragungen der Ortskundigen.
Die Badestelle erinnerte eher an ein 5m x 5 m großes Badeloch, und die Sanitäranlagen ließen auch zu wünschen übrig.
20:00 Abendbrot
Es gab Quark mit Kartoffeln.
Nach dem Essen gingen noch einige mutige im Wasserloch baden und duschen, Zähne putzen oder auf die Toilette, denn ab 22:00 Uhr war dies nicht mehr möglich.
In der Nacht stürmte es ein wenig, es blitzte und donnerte, jedoch bekamen Max und ich wenig davon mit.
Max und Erik
3. Etappe 21.06
21.06.
3.Etappe
7:00 Tagesbeginn
Einige Frühaufsteher konnten sich überwinden, in das Wasserloch zu springen, um richtig wach zu werden. Wir frühstückten ausgiebig und bauten unsere Zelte schnell ab, da eine riesige schwarze Wolke über uns mit Regen drohte.
Wir fuhren rund 50 km, fast nur bergauf, bis wir in Penkun unsere Mittagspause einlegten.
Einige waren baden.
Philipp lag falsch mit seiner Prognose, dass es nach Penkun nur noch bergab geht , denn es ging danach gleich wieder nach oben.
10 km vor Löcknitz hatte Anja ein zutiefst natürliches Bedürfnis, sie nutzte die Gelegenheit, als eine ältere Dame uns freundlicherweise die Flaschen auffüllten. Kurz vor unserem Campingplatz vollendeten wir unsere 22.222 Meter auf einer sonnigen Landstraße. Kurze Zeit später ließ auch Steffi sich von der wunderschönen Natur hinreißen und stieg auf ihre Fahrradtasche.
Nun, 19:03 Uhr, sitzen wir hier und schreiben den Bericht. Der andere Teil unserer Gruppe kümmert sich unter der Anleitung von Elke um das Abendbrot.
Das war's soweit von dem zweitägigen Geschehen, nächtliche Abenteuer werden im nächsten Tagesbericht geschildert.
Max und Erik ;-)
4. Etappe 22.06
22.06.13
4. Etappe
Als zwei von uns (Annka und Steffi) liebevoll um 8:30 Uhr geweckt wurden, war der Frühstückstisch bereits luxuriös angerichtet. Nach diesem organisierten Essen durften wir auch dieses Mal die Zelte im Auto verschwinden lassen (Anmerkung Ilka: Gott sei Dank ist das Begleitfahrzeug ein 40-Tonner. Jedes andere Auto würde mindestens einen km3 zu klein sein für den ganzen Radtour-Krimskrams).
Dann ging es los nach Grambin. Auf dem Weg trafen wir auf einen herrlichen Kirschbaum, der einsam auf einem verwachsenen Grundstück stand. Dank der fehlenden Anwesenheit des Grundstücksbesitzers bedienten wir uns selbst. Später bekamen wir die zusätzliche Erlaubnis einer Nachbarin (Frage Ilka: Qualifiziert diese Erlaubnis die mundgeraubten Kirschen um zu geschenkten Kirschen?).
Nach einer 2/3-Fahrt und einigen „Stinki-Stinki-Pausen“ kamen wir in Rieth an. Dort trafen wir Ulli und zu einiger Überraschung Paulines Mama. An einem See machten wir unsere Mittagspause. Wir aßen kalte Nudeln mit Tomatensoße, und man kam sich vor wie bei einer Raubtierfütterung: Alle mit einem Löffel bewaffnet und über die große Schüssel gebeugt.
Als zusätzlichen Ansporn (vorher T-Shirts) gab es diesmal kleine, von Leas Mama gesponserte Badeenten. Und manch eine Ente durfte am Lenker befestigt die restliche Tour miterleben (Foto).
Steffi übergab ihr Gepäck (angeblich aus Platzmangel) an Philipp und Ines.
Nun lagen noch 20 km vor uns, die wir mit Stinki-Stinki- und Hitschie-Pausen meisterten. Getrennt kamen wir am Campingplatz an, da Anja einen Plattfuß hatte (Anmerkung Ilka: Hauptradreparateur Max hat eine hervorragende Erste Hilfe geleistet – und das wohl nicht zum ersten Mal bei dieser Tour!!!!!). Als endlich alle da waren, rannten wir in die Fluten. Während die letzten sich noch umzogen, brutzelten schon die ersten Würstchen und der Kuchen von Paulines Mama schmeckte bezaubernd. Beim Essen kam es zu einigen Schwalbenattacken, wobei die Vögel dann auch mal Dampf ablassen mussten. Einige amüsierten sich darüber, anderen (Anja) jedoch gefiel das gar nicht. Ein Teil der Gruppe verbrachte den Abend unterm Schwalbennest, Annka und Lea saßen derweil auf Grund halbtoter Smartphones, die in die Notaufnahme mussten, auf dem Klo und entspannten den Abend dort.
Die ganze Gruppe freut sich darauf morgen, endlich das Salzwasser zu riechen, zu schmecken oder zu fühlen.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann radeln sie noch morgen!
vom Dreamteam Lea und Annka aus´m Klo
5. Etappe 23.06
23.06.13
5. Etappe
Hey Leute, wir gehen jetzt schlafen, gute Nacht!
Nach dem 5-stündigen Schlaf wurden wir um 8:30 Uhr zum fertigen Frühstück geweckt. Wir teilten unser Frühstück mit unseren neuen Freunden, die wir gestern kennengelernt haben (René und Erik), anschließend schoss Ilka einige Fotos von uns und unseren tollen T-Shirts. Nach dem letzten Gang zur Toilette radelten wir los. Die ersten 7 km waren geschafft, da merkte Anja, dass sie einen Platten hatte. In der Zeit, in der Max und Erik den Schaden behoben, stillten die anderen ihren Hunger mit selbstgepflückten Heidelbeeren.
Bis zu der Fähre, mit der wir nach Usedom übersetzen wollten, lief alles glatt. Doch da geschah schon das nächste Unglück: Der Fischladenbesitzer hatte keine Fischbrötchen! Hungernd warteten wir auf die Fähre. Als wir auf Usedom ankamen, gingen wir zum Fischbrötchenladen, der gute Musik hatte. :D
Nachdem wir unsere Fischbrötchen verspeist hatten, zog ein Unwetter auf. Doch nichts hielt die Ostring-Enten auf, sie radelten tapfer den Berg hinauf. Klitschnass kamen wir am vereinbarten Pausenort an, wo Opa Ulli uns schon mit Steak und Wurst erwartete.
Nach einigem Bergauf und Bergab kamen wir auf unserem riesigen Campingplatz an. Philipp war so nett und spendierte uns allen ein Softeis. Wir schleckten unser Eis, bauten unsere Zelte auf und sahen, wie René und Erik auf unseren Zeltplatz zu radelten.
Nach einem leckeren Abendbrot gingen wir alle zusammen in der Ostsee baden. Dort spielten wir Wasserball und schwammen zu den Bojen.
Jetzt spielen wir noch eine Partie "wasser-uno" und quatschten mit René und Erik.
Wann wir ins Bett gehen werden, das steht noch in den Sternen.:D
Pauli & Steffi
6. Etappe
Tagesbericht 24. Juni 2013
Nachdem uns Elke zur Geisterstunde ins Bett schickte, da sie Angst um uns hatte, begann für die meisten von uns der sechste Tag der Radtour mit einem morgendlich erfrischenden Bad in der " Berliner Badewanne". zusammen mit Klein-Erik und seinem Papa René, unsere lieben Camper-Freunde, von denen wir uns heute leider verabschieden mussten, schwammen wir einmal um die Boje und wieder zurück und zitterten uns zu unseren Zelten. Dort stellten wir mit Bewunderung fest, dass der provisorische Frühstückstisch schon von unseren zwei Langschläfern Annka und Steffi gedeckt war. Als Special gab es aufgrund des wichtigsten Ereignisses dieser Woche, dem Geburtstag von Ines und mir, das Sonntags -Ei heute am Montag in Form von Rührei mit Schinken. Diejenigen von euch, die Ines und mich schon ein wenig besser kennen, werden sich jetzt vielleicht wundern, warum wir plötzlich am 24. Juni Geburtstag haben, doch dies ist leicht und verständlich zu erklären: Es war schon immer unser Kinderwunsch, einmal im Sommer Geburtstag zu haben und diesen haben wir uns heute in bester Gesellschaft erfüllt.
Nachdem wir unseren Haushalt auf die Fahrräder geschnallt hatten, begaben wir uns auf Zeltplatzsuche in Richtung Wolgast. Wir starteten den Weg von Ückeritz nach Kölpinsee sofort mit einigen Bergen und fuhren am Zentrum für Rentenversicherung vorbei, wo Philipp bleiben wollte. Über Philipp müsst ihr wissen, dass er gestern unbedingt ein Bodenloch mit seinem Fuß erkunden musste und deswegen jetzt liebevoll von uns Knüppel genannt wird. Doch wir konnten ihn überreden und schafften mit ihm auch die 16prozentigen Steigungen. Mein Fahrrad überlebte diese Höhen und Tiefen diesmal zum Glück ohne Probleme und ist nun anscheinend aus seiner bockig-pubertären Phase heraus, in der es nur gemacht hat, was es wollte und nicht auf mich gehört hat. Vorbei am Kölpinsee fuhren wir durch den Wald zu den Koserower Salzhütten und weiter nach Zempin. Hier überstand der Zeltplatz unsere kritischen Blicken und erfüllte unsere privilegierten Ansprüche.
Sobald dem Stellplatz zugestimmt und alles geklärt war, ging es für uns sofort zum Strand. Max und Erik flitschten Steine ins Meer, und der Rest spielte "ich packe ins Auto", um sich die Einkaufsliste besser merken zu können. Als es ins kühle Nass ging, "kloppten" sich die 8 großen Kinder um einen kleinen roten Ball und schrien dabei den ganzen Strand zusammen, allen voran unsere Quietscheente Steffi. Nach dem ersten Spaß ging es an unser Strand- Kunstwerk " enten on tour", welches wir gemeinsam aus Naturmaterialien des Meeres mit viel Liebe gefertigt haben.
Um uns von dieser geistig höchstanstrengenden Beschäftigung zu erholen, spielten wir 7 gegen 3 "Strandprügelballwälzen", und wir Mädels bestimmten unseren Sieg. Die Sandpanade wurde danach im Salzwasser ertränkt, wobei Steffi während des Säuberungsvorganges im Wasser die Vorzüge vom zuvor verpönten FKK-Baden und verlor kurzzeitig auch ihren Badeanzug in den Fluten. Nach mehreren Tauchgängen war dieser wieder gefunden und unser Gelächter erloschen. Wir probierten uns noch im Synchronhandstand, und Steffi, Annka und ich spielten Meerjungfrauen.
Am späten Nachmittag fingen wir Kinder an Gemüse im Akkord zu schneiden. Philipp feuerte uns nebenbei an und ermutigte uns mit Schweineohren. Währenddessen stellte sich Steffi beim Kohlrabischneiden als wahre Grimassenschneiderin heraus. Mit der Zeit wurde der Kessel voller und die Salzpackung leerer. Der Kartoffel-Möhren-Knoblauch-Suppengrün-Zwiebel-Eintopf war super gelungen, und wir luden auch den Rezeptionisten auf eine Plastikschale ein. Auch von ihm gab es nur Lob, wiedermal ganz gegen das Sprichwort " viele Köche verderben den Brei". " Dat schmeckt ja wie bei Muttern!", war sein freudiger Kommentar.
Zum after-dinner-Show Programm führten unsere Broadway-Enten Lea, Pauline, Steffi und Annka uns einen kleinen Ausschnitt ihres Entertainment Programmes ihrer Welttournee vor.
Nun sitz ich am Feuer neben Elke, Ines und Philipp und bin voll in meiner kreativen Phase, auf die ich lang hinarbeiten musste (;
Die anderen spielen unten Wasserenten und sind ein letztes Mal für heute bei einem wundervollen Sonnenuntergang baden.
Ich hoffe noch auf einen guten Abend am Feuer und freue mich auf morgen (:
7. Etappe
Vorletzter Tag an der Ostsee
Geplant war, dass wir früh alle zusammen baden gehen und dann gemeinsam frühstücken, um Ines ordentlich zu verabschieden. Aber es kam alles anders als erwartet. Der Regen weckte uns gegen 9 Uhr, und dann frühstückten alle nacheinander. Ines war da leider schon weg, also nochmals, Tschüss von uns allen, es hat uns sehr viel Spaß mit dir gemacht.
Nachdem wir verkraftet hatten, dass wir Ines‘ Abschied verschlafen hatten, schlugen wir vor der Toilette unser Lager auf und wärmten uns in Doppelschlafsäcken oder gemeinsam in einem. Max war so frei und kochte uns Tee. Mit Witzen und schief gesungenen Liedern wurde uns schnell warm ums Herz. Elke hatte so viel Vertrauen zu uns und übergab uns die halbe Verantwortung über unser Wohlbefinden. Sie ging derzeit mit Ulli (Leas Opa) und Philipp ein Käffchen trinken. Als sie der Meinung waren, uns wieder mit ihrer Anwesenheit zu beglücken, brachten sie gleich etwas Suppe mit, welche wir mit viel Improvisation auf unseren „hightech- Brenner“ erwärmten. Aufgrund einer sehr ausgefallenen Idee von Elke begaben wir uns zu (bar)Fuß bei strömenden Regen in unseren knallfarbigen Regencaps nach Zinnowitz. Den Weg erleichterten wir uns mit einigen selbst gesungenen Liedern. Durchnässt und leicht erfroren kamen wir in Zinnowitz an und gönnten uns erstmal ein Softeis. Auf der überdachten Bühne aßen wir unser Eis und unterhielten die Leute im Café mit einigen Liveauftritten. Wir waren uns nicht ganz sicher, ob sie uns aus- oder anlachten. Nach diesen kleinen Späßchen begaben wir uns an den windigen Strand und mit den Füßen ins warme Wasser. Entlang an der Ostsee gingen wir langsam zurück nach Zempin und versanken auf dem Weg einige Male bis zu den Knien im Sand. Beim Strandabschnitt 7K angekommen, flüchteten Steffi und Philipp unter die warme Dusche, während die anderen in die Fluten sprangen. Die Wellen waren unglaublich, und der Regen platzte von oben runter. Nachdem wir uns prächtig amüsierten, rannten wir frierend unter die warmen Duschen. Erwärmt setzten wir uns um den Grill und schlugen uns die Bäuche voll. Als alles aufgeräumt war, bereiteten wir unser Lager erneut vorm Klo und machten uns für eine kalte Nacht bereit. Da Anja nicht wusste, was ihr Schlafsack aushält, suchte sie den Zettel im Sack. Dieser war schnell gefunden, und wir legten uns zum Ruhen hin. Da wir uns nicht einigen konnten, wessen Musik wir hören wollten, liefen Anjas und Eriks Musik gleichzeitig ab. Wessen Akku am längsten hält?
Irgendwann fingen wir an, die Schokolade zu suchen und fanden sie in Anjas Schlafsack halb geschmolzen.
Heute Nacht leben wir nach den Motto: „Schlafen wird überbewertet“
Kussi-Bussi und Tschüssi
Annka mit musikalischer und oraler Unterstützung von Anja, Pauli, Lea und Steffi
Heimreise 26.06
Letzter Tag, 26.06.13
Die Uhr hat Null Uhr geschlagen, und trotzdem waren alle noch wach. Wir unterhielten uns, lachten und nebenbei battlete die Handymusik von Anja und Erik. 3 Uhr nickte ich fūr eine halbe Stunde kurz weg, wachte auf, und alle anderen lachten. Halb 5 wollte keiner mehr was mit Lea zu tun haben aufgrund ihres Knoblauchgeruches, deshalb bildeten wir kleine Gruppen. Ich tat mich mit Lea zusammen, da ich die Einzige war, die wegen einer verstopften Nase nichts riechen konnte. Während wir uns unterhielten, lachten die anderen über Witze und hörten weiterhin Musik. Als um 5 auch Annka und Anja schliefen, machten Max, Lea und ich uns auf den Weg zum Strand, wo wir in einen Strandkorb einbrachen und uns den Wind um die Ohren pfeifen ließen. Nachdem wir den Strandkorb verlassen haben, ohne ihn wieder zuzusperren, weil wir zu doof dafür waren, gingen wir weiter am Strand entlang. Kaum kamen wir wieder in unserem Schlafgemach vor der Toilette an, putzten Lea und ich uns die Zähne und packten unsere Sachen. Elke und Philipp weckten die anderen, was jedoch nicht nötig gewesen wäre, da die Putzfrau uns kurze Zeit später mit ihrem Geschreie auch geweckt hätte. Sie regte sich darüber auf, dass wir 7 Jugendliche vor der Toilette hausten. Die Schlafmützen schnallten ihren Haushalt aufs Fahrrad und führen vor zur Rezeption. Am Ausgang wartete Ulli mit seinem Mercedes auf uns. Er schmiss die Gepäcktaschen ins Auto. Das letzte Mal fuhren wir als Gruppe zum 2 km entfernten Bahnhof, wo Ulli wieder mit seinem Wagen wartete. Er packte die 3 Fahrräder ins Auto. Wir alle waren sehr traurig, dass diese schöne und lustige Woche so schnell vorbei ging. Wir dankten Ulli für seine tatkräftige Unterstützung und hofften, dass es ihm ebenso gefallen hatte. Wir verabschiedeten uns liebevoll von ihm.
Nach der Verabschiedung kam auch schon der Zug, und wir stiegen ein. Kaum haben wir einen Sitzplatz gefunden, schliefen wir alle nochmal richtig (Foto).
In Züssow angekommen, genossen wir unser letztes gemeinsames Frühstück auf dem Bahnhof. Wir breiteten alles, was wir hatten, auf dem Bahnhofsboden aus, und Philipp kam mit Brötchen zum Frühstücksbüffet.
Zu unserem Glück kam die Bahn eine halbe Stunde früher, sodass wir gleich nach dem Frühstück in die Bahn einsteigen konnten. In der Bahn las Lea ein Buch, Anja und Annka machten es sich gemütlich und schliefen sofort wieder ein (Foto). Philipp und ich knobelten eine Runde und spielten "Stadt, Land, Fluss". Als wir zum letzten Mal die Hitischis und Schweineohren öffneten, wurden alle wieder ganz schnell wach.
Am Hauptbahnhof angekommen, wurden wir alle ganz lieb von einigen Eltern und Leas süßem Hund empfangen. Leckeren Kuchen gab es dann auch noch von Paulines Mutter. Dankeschön! ❤ Am Hauptbahnhof war dann das Ende unsere Reise, die mir sehr viel Spaß gemacht hat. Wir verabschiedeten uns und fuhren dann alle nach Hause. Schöne Ferien!
Epilog
Nachwort zur Radtour
So, nun ist die Radtour schon eine Woche um, und ich habe diese Woche genutzt, um das Ganze nochmal Revue passieren zu lassen. Ich habe an die vielen schönen Momente gedacht, die wir zusammen hatten. Am Schönsten war, denk ich, dass wir nach den 392 km unsere Belohnung hatten, DIE OSTSEE! *-* Es war einfach toll! Aber auch andere Highlights haben uns die Woche versüßt, dass wir neue Freunde kennengelernt haben, das gemeinsame Kochen, das viele Lachen, und der Sonne am Strand beim Untergehen zuzusehen, war total schön. Die letzte gemeinsame Nacht war auch ein Highlight, was die Radtour so unvergesslich macht. Durch die tolle Unterstützung von Ulli, war es überhaupt möglich, so eine Radtour zu machen. Dafür möchten wir uns nochmal ganz herzlich bedanken. Aber auch ein dickes Dankeschön an Elke, da sie die Verantwortung auf sich genommen und mit uns diese Tour gemacht hat. Philipp als große Unterstützung für Elke und als Koch der Nudeln gebührt auch ein großer Dank. Für die gute Stimmung war jeder einzelne von uns zuständig. Deshalb war die Fahrt auch so toll. In guten und in schlechten Zeiten ist eine Ente für eine andere Ente da, das hat man bei dieser Fahrt gesehen. Mich würde es freuen, wenn wir im nächsten Sommer noch so eine tolle Fahrt machen.
So und für alle, die es genau interessiert, sind hier nochmal die gefahrenen
Kilometer pro Tag:
1. Tag: 90 km,
2. Tag: ca. 80 km,
3. Tag: ca. 75 km,
4. Tag: ca. 67 km,
5. Tag: ca. 79 km
6. Tag: ca. 17 km.
Steffi
Wie die „Älteren“ die Tour erlebten:
Abenteuer Berlin-Oder-Neiße-Usedom per Rad mit 7 Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren ist eigentlich schon Abenteuer genug.
3 Gründe, warum man es nicht machen sollte:
1. Es war viel zu heiß. (Bis zu den Kaulsdorfer Seen hätte auch gereicht)
2. Es war viel zu anstrengend und viel zu weit (Wir sagen nur: Kaulsdorfer Seen…)
3. Man weiß nie, was auf einen zu kommt.
100 Gründe, warum man es unbedingt machen sollte:
1. Man kann sehr umweltfreundlich unterwegs sein.
2. Kein Motorenkrach und –gestank, Benzinpreise beeindruckten uns nicht. Wir mussten nur um
Wasser bitten.
3. Beim Zelten spürt man die Wehwehchen, redet aber nicht darüber.
4. Gemeinsam schmeckt alles viel besser. Schokolade, Gemüse und Bier (natürlich nur für die
Erwachsenen)
5. Berge und Täler, Höhen und Tiefen sind in Gesellschaft einfacher zu überwinden.
6. Man trifft nette Menschen unterwegs.
7. Wunderwerke der Natur sind leichter zu entdecken.
8. Das wunderschöne Oderbruch passieren.
9. Die Moorlandschaft des Stettiner Haffs mit seinen 1.576.319 großen und kleinen Vögeln und
anderen Wassertieren entdecken.
10. Einer Schwanenfamilie mit 7 Jungen die Vorfahrt gewähren.
11. Platte Ringelnattern sehen.
12. Mit vielen Junikäfern den Abend verbringen.
13. Große und kleine Flatschen durch „wundervolle“ Mücken bekommen.
14. Sonnencreme und Mückenspray mit anderen teilen.
15. Praktische Anwendung des Sachkundewissens der 2. Klasse bei den Kindern.
Unterschied: Raps, Roggen, Gerste, Weizen. Und: Blaubeeren wachsen nicht an Bäumen!
16. Wir konnten, durch das tägliche Umsetzen der Zelte, bei der Verbreitung der Ameisen, Spinnen
und Ohrenkneifern helfen.
17. Entgegen dem Sprichwort: „Viele Köche verderben den Brei“, das Kochen in und für die
Gemeinschaft macht Spaß, und das Essen schmeckt immer.
18. Bei guter Streckenplanung findet man immer ein Gewässer, spart Duschmarken und kann das
Geld für Eis ausgeben.
19. Egal, um welche Panne es sich handelt (platter Reifen, fehlendes Klopapier, Transport von
Beautycase), jedem wird geholfen. - Einer für alle, alle für Einen.
20. Bei 34°C kann man 10l Wasser trinken und muss trotzdem den ganzen Tag nicht pinkeln.
21. Handys braucht man nicht wirklich.
22. bis 99. Es macht einfach nur Spaß, bringt Erholung, und was man noch so möchte.
100. Es schreit nach Wiederholung, und wir wollen sie.
Elke, Philipp und Ines
PS: Ich (Ines) würde gerne die nächste Tour wieder begleiten wollen, wenn ihr mich wieder wollt.
Titel: Entenradelsong
Interpret: Annka und Steffi
Genre: Hymne
Uraufführung: 24.06.2013
Requisiten: Enten und FeuFeu (Feuerlager)
Statisten: Lea und Pauli
Name des Vereinmaskottchen: Soder
die ente namens soder
macht urlaub an der oder.
sie fährt durch berg und tal
und vergisst dabei jede qual.
soder badet in einem see,
der tat ihr in der nase weh.
weiter geht es durch die seelower höhen
dort gab es starke windböen.
sie erreichte endlich ihr ziel
zum glück erlebte sie viel.
die ente tuckert (12x) los
die ente tuckert (11x) davon
nach dem frühen mahl
ging es weiter ins tal.
sie radelte entlang am fluss,
weil soder dringend baden muss.
die kilometer zählten sich leicht
allerdings wird davon keiner reich.
die hitze bereitete soder kummer,
deshalb schrieb sie diese nummer.
die ente tuckert (12x) los.
die ente tuckert (11x) davon.
Die Idee entstand auf einer Fahrt von Zechin nach Schwedt/Oder.
Das Publikum verlangte sogar Zugabe und tuckerte davon...