Inselschwimmen Potsdam
Inselschwimmen Potsdam, 08.08.15
35°C, Samstagmittag – was liegt da näher, als am nächsten Freiwasserschwimmen teilzunehmen?! Suse und ich waren kurzentschlossen und fuhren nach Potsdam zum 19. Inselschwimmen.
Ich bin dort schon mal vor 4 Jahren mitgeschwommen, war also kein Neuling mehr. Damals wurde das Schwimmen jedoch wegen zu starker Strömung auf ca. 1.400m verkürzt und nur in der Alten Fahrt geschwommen. Heute sollte die ungekürzte Variante stattfinden: Start in der Alten Fahrt, rundherum um die Freundschaftsinsel entlang der Neuen Fahrt gegen die Strömung und wieder hinein in die Alte Fahrt bis zum Ausgangspunkt.
Wir fuhren mit der S-Bahn bis Potsdam-Hauptbahnhof und hatten bereits in der Bahn nette Erlebnisse. Wie erlebten direkt, wie der Mensch bei o.g. Temperaturen im Allgemeinen und im Besonderen in den Öffis - leidet. Uns machte das aber nichts aus. Wir fuhren frohen Mutes nach Potsdam. Wir kamen pünktlich an und liefen die wenigen Meter bis zur Freundschaftsinsel. Dort hatte die das Schwimmen organisierende DLRG-Ortsgruppe ihr Lager aufgeschlagen (viel besser als vor 4 Jahren, als der Treffpunkt auf dem „Festland“ war). Als Erstes grinste uns eine riesengroße aufblasbare Ente entgegen, und spätestens zu diesem Zeitpunkt wussten wir: Wir sind richtig, und es kann gar nichts schief gehen.
Auf der Insel herrschte fröhliches und gelöstes Treiben. Alles scharte sich auf den schattigen Plätzen, und dort trafen wir dann auch Hannah V. aus unserem Verein. Sie wollte die 400m-Strecke absolvieren. Im Schlepptau hatte sie ihre Eltern. Wir gesellten uns zu den dreien und plauderten gemütlich. Dann hieß es für Hannah, zum Start zu gehen. Wir begleiteten sie dorthin und hatten sogar die Möglichkeit, fast die gesamte Strecke am Ufer mitzulaufen und das Kind anzufeuern. Hannah meisterte die Strecke prima, war letztendlich mit ihrer Leistung aber nicht zufrieden. Hannah, ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen: Du nimmst schon jetzt, im Alter von 9 Jahren, an Freiwasserschwimmen teil – und das gleich mindestens 4 x in diesem Jahr: Straussee, Müritz, Potsdamer Inselschwimmen und Müggelsee. Davor habe ich größte Hochachtung! Ich habe mich erst mit 24 Jahren ans Freiwasserschwimmen herangetraut und gebe zu, dass ich bis heute manchmal noch ein bisschen Bammel habe, v.a. wenn das Wetter mies und das Wasser kalt ist. Du musst also gar nicht traurig sein. Du bist ganz vielen Kindern deiner Altersklasse voraus!
Zwischen Hannahs und unserem Start fand das Entenschwimmen statt: Kleine, nummerierte Plastikentchen, die man zuvor käuflich erwerben konnte, wurden an einer bestimmten Stelle ins Wasser gesetzt, ein wenig von einem Motorboot angetrieben und sollten dann allein ins Ziel schwimmen. Die Besitzer der ersten drei eintreffenden Enten erhielten einen kleinen Preis. Alle später eintreffenden Enten wurden ihren Besitzern übergeben.
Danach wurde es für Suse und mich ernst. Wir gingen ins Wasser, das im ersten Moment überraschend kühl war. Und dann hieß es warten, warten, warten. Laut Aussage der Insassen des Führungsbootes war wohl noch das ein oder andere Boot in der Neuen Fahrt unterwegs, was dort zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zulässig war, da für den Zeitraum des Schwimmens die Neue Fahrt für den Schiffsverkehr gesperrt war. Irgendwann durften wir dann aber endlich starten. 131 Starter machten sich auf den Weg und wollten die 1.700m schwimmend absolvieren.
Suse beendete die Strecke nach 30:09 Minuten, ich nach 31:42. Wie sich später herausstellte, war dies genau 2 Sekunden zu langsam für den 3. Platz in meiner Altersklasse. C’est la vie.
Mir hat das Schwimmen richtig Spaß gemacht. Ich habe - bis auf die eine Schrecksekunde, als mich ein Brustschwimmer kurz vor dem Ziel so richtig in die linke Seite getreten hat und mir für mindestens zwei Momente die Luft wegblieb – das Schwimmen genossen.
Als Belohnung gab es übrigens für jeden, der durchgehalten hat, eine Finisher-Medaille.
Wir warteten die Siegerehrung ab und gingen anschließend zurück zum Hauptbahnhof. Auf dem Weg dorthin fing es tatsächlich an zu regnen. Die Regentropfen verdunsteten aber noch in der Luft, da es noch immer sehr warm war.
Am Berliner Hauptbahnhof stieg mein Micha ein, der gerade seinen Dienst beendet hatte. Mit ihm ließen wir den Abend gemütlich auf der Biermeile ausklingen.
Ulli A.
Ergebnisse
Name Strecke Zeit Gesamtplatz AK-Platz w.
Hannah Völlmer 400m 10:37 16. 7
Susanne Rogge 1.700m 30:09 46. 6.
Ulrike Aldus 1.700m 31:42 57. 4.