Boddenschwimmen 2017
Boddenschwimmen, 16.07.17
Es war Sonntag, 6Uhr, mitten in der Nacht. Ungehört und ungesehen trafen sich 5 Enten in aller Stille auf einem abgeschiedenen Parkplatz. Sie hatten ein Ziel: Die 2.600m im Greifswalder Bodden bei Wind und Wetter absolvieren. Doch bis dahin war es noch ein weiter, scheinbar unbestreitbarer Weg.
Doch natürlich, wie es bei den Enten Brauch ist, ließen sie sich von nichts abschrecken und nahmen die erste Etappe der Reise ins Auge.
Nach über zweistündiger Fahrt, viel Gequetsche auf der Rückbank und einigen überstürzten Pinkelpausen trafen die 5 unverändert motivierten Enten in Greifswald ein. Doch da erwartete sie schon die nächste Nachricht. Eine der Teilnehmer des Schwimmens hatte einen unglaublichen Traum: Elke wird schwanger. Leider konnte nicht erschlossen werden, ob es zur Geburt kommt und welches Geschlecht das Neugeborene haben solle, weshalb dieser mystische Traum als abgeschlossen gilt.
Noch mit Gedanken an Kinder und Schlaf erfüllt, ließen wir uns von der Fähre über den Bodden schippern. Unerwarteterweise stand das Wasser ca. 1m höher als sonst. So holten die Enten ihre Ausrüstung raus und begannen, die Reling rauf, runter auf einen Stuhl und noch einmal weiter runter auf den Steg zu klettern. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg:).
Der Wind frischte auf und verwandelte sich in einen reißenden Sturm, einem Hurrikan in nichts nachstehend. Erschöpft von der Kletteraktion suchten die Gelbgefiederten Schutz hinter einer Erhöhung. Einige Mutige erkundeten das Buschwerk und andere starrten auf die See hinaus, in der Hoffnung, dass die Fähre mit der nächsten Ladung an Teilnehmern nicht vom tosenden Meer verschlungen wurde.
Die Hoffnungen wurden erfüllt, und so bewegte sich eine Menschenmasse auf den Strand zu, wo sie gefühlte Stunden in dem frostigen Wind standen. Dann kam das Startsignal. Die Enten stürzten sich ohne zu zögern in die gräulichen Wellen und kämpften gegen Menschen- und Wassermassen an, um sich einen Platz unter den Führenden zu sichern. Doch noch während sie sich zu den ersten Bojen durchschlugen, geschah etwas, was sich nie jemand hätte erträumen können. Die See wandte sich gegen die Schwimmenden. Riesige Wellen schlugen über Köpfen zusammen und versuchten sich einen Weg in Lungen zu bahnen, Wasserberge und Rettungsboote verdeckten die Sicht auf die wegweisenden Bojen und zu allem Unglück begann Regen auf die Körper niederzuschlagen. Viele wurden von den heftigen Fluten zurückgeworfen. Als Ente jedoch ist man zäh wie altes Leder. Das Wasser hielt sie nicht ab, im Gegenteil, es stachelte sie dazu an, noch schneller zu schwimmen! So trafen die Enten eine nach der anderen im sicheren Hafen ein, umjubelt und gefeiert von den Zuschauern und mit Medaillen und Handtüchern von den Ausrichtern geehrt.
Zum Abschluss dieses erfolgreichen, nervenaufreibenden Tages wurde noch ein kleiner Spaziergang über den Markt gemacht, auf dem sich alle Enten an Waffeln, Bier, Kuchen und vor allem kleinen Buttons von DM mit Fotos der ganzen Mannschaft erfreuten.
Von Pauli
Mit Elke, Ulrike K., Micha B., Martina