Inselschwimmen
Hiddenseeschwimmen, 29. Juli 2017
Das hat frau davon. Aus dem Wasser gekommen und Richtung warme Dusche gewandert, und bei der Wiederkehr wird einem dann mitgeteilt, dass man bitteschön den Wettkampfbericht verfassen dürfe. Aber danke, gerne doch… Gastreporterin Ursula meldet sich zur Tat. Wie auch schon im letzten Jahr stand ein Besuch bei Freundinnen Almut und Tabea an, und damit auch ein Wiedersehen mit einigen SSV-Ostringern.
Die Erinnerung an letztes Jahr: Strahlender Sonnenschein, früh nach Hiddensee, dort Sonnenspaziergang und sonnen und sogar ein Interview für das Lokalfernsehen. Dafür heute: Regen, Wassertemperatur 18 Grad. Und nach der Anmeldung die große Überraschung – keine Überfahrt auf die Insel, wegen Sturmgefahr. Das Schwimmen sollte im Hafenbecken stattfinden, da von Insel zu Insel die Gefahr bestand, dass wir in weite Weiten abgetrieben würden. Da ließ sich nichts gegen einwenden, zumal es trotzdem bei 4,5 km Schwimmstrecke bleiben sollte. Und so standen wir bei Wind und Nieselregen, überlegten, wann man sich spätestenfalls seiner warmen Sachen entledigen könnte, und harrten unserer Dinge.
Kurz vor 13 Uhr kam die Anweisung, ins Wasser zu gehen – zu den gelben Startbojen, die bestimmt 150m weit entfernt im Wasser lagen. Das war der schwerste Teil des Schwimmens – im Wind und im Wasser dorthin zu wandern - warm ist anders. Die Unterhaltung zwischen den bibbernden Schwimmern ging dann auch in die Richtung: “Warum?” “Gut, wir haben es bezahlt.” “Manchmal fragt man sich, ob wir noch ganz normal sind.” Antwort auf letztere Frage: Bestimmt nicht, aber es ist eine schöne Art des Spinnens… Also – Augen zu und durch. Und zum Glück kam der Startschuss auch sehr schnell, es gab kein langes Herumstehen. Dafür aber ein ordentliches Gekeule am Start, rein persönlich war es mir ganz lieb, dass nach einem ordentlichen Tritt meine Schwimmbrille noch etwas fester sass.
Mit Orientierung war erst einmal nicht viel – irgendwelche gelben Bojen hin, rote zurück, auf eine Buschgruppe zu, neben dem Leuchtturm und einem Segelboot, dass auch später noch dort stehen würde, oder so. Oder: Einfach dem Vordermann hinterherschwimmen. Auch gut, derer gab es genug – aber man weiß ja nie, ob die wissen, wohin sie schwimmen. Und so wurde es etwas abenteuerlich – mal nach rechts, mal nach links, mal war eine Boje zu sehen, mal nicht, dafür bekam man gelegentlich einen Tritt oder griff in einen Büschel Seetang oder eine Qualle. Alles sehr unterhaltsam. Auf der Hinstrecke war dazu Rückenwind, so dass es immer wieder möglich war, etwas auf den Wellen zu surfen – sehr willkommen. Trotzdem schien es dann schon etwas sehr schnell, dass einem von den Begleitbooten die Anweisung gegeben wurde zu wenden. Und der Rückweg lief auch noch einmal unter „Erlebnis“ – Gegenwind und dementsprechende Wellen. Was immerhin zu der Erfahrung führte, dass Ostseewasser, oder zumindest Boddenwasser, wirklich nicht sehr salzig ist – pikant, mit einer leichten Note Fisch im Abgang... Die Orientierung war etwas einfacher, da der Kirchturm von Schaprode sichtbar war – so man sich auf einer Welle, und nicht in einem Wellental befand. Und oft genug guckte. Wegen Wind und Strömung war es auch sehr einfach (und wurde von mir mehrmals erfolgreich bewältigt), völlig in die falsche Richtung abzudriften. Aber schließlich will man so eine Erfahrung ja auch genießen, warum also zu schnell wieder raus aus dem Wasser?
Das Ziel kam dann aber doch. Durch die gelben Start-Bojen, und von dort wieder mehr an den Strand gegangen als geschwommen – eine lange Schlange Wanderer zum Strand war sichtbar. Am Ziel gab es heißen Tee – sehr willkommen – und ein sehr schönes violettes Handtuch. Und die Nachricht, dass die 4,5km aus Sicherheitsgründen auf 2,5 km reduziert worden waren, noch während des Schwimmens. So wie am Ziel der Wind pfiff, war das auch verständlich. Ab unter die warme Dusche, hieß es da nur. Die natürlich dann doppelt so schön wie jede andere warme Dusche war. Die traditionelle Erbsensuppe folgte – und eine Siegerehrung für jeden, was ich immer wieder schön finde.
Fazit: Kurz und kühl, aber schön. Und vor allem vielen Dank an die Veranstalter, dass sie das Schwimmen trotz des „Schiet-Wetters“ dennoch ausgetragen haben. Das nächste letzte Juli-Wochenende steht schon im Kalender.
Für die Rangliste des Vereins wurde mir noch angetragen, die Ergebnisse niederzuschreiben: Insgesamt kamen 30 Damen und 74 Herren ins Ziel.
Almut 6.
Pauline 7.
Ursula 12.
Tabea 14.
Elke 15.
Ulli K. 21.
Ingo 24.